Endlich! Testfahrt mit der Indian FTR1200

 7.8.2020 33Grad Luftemperatur und ich fahre mit der XJR Richtung Bikehouse Haberl in der Triesterstraße. Schon  letztes Jahr wollte ich die FTR ausprobieren. Seit ich die FTR1200 Custom das erste Mal im Netz gesehen habe war ich von ihr optisch begeistert. Als dann 2018 auf den Messen endlich der Serienprototyp vorgestellt wurde war ich etwas enttäuscht. Das Konzeptbike war doch wesentlich radikaler und irgendwie wirke sie auf den Bildern etwas von der Ducati Monster abgekupfert.







Als ich dann letztes Jahr gleich nach der Testfahrt mit der Royal Enfield erstmals eine FTR in Echt sah, war die Begeisterung wieder da! Vor allem die Race Replika schaut so richtig gut aus. Leider ging sich dann doch keine Probefahrt aus.

Aber heute war es soweit. Der Händler schiebt die FTR1200S Racereplika mit den Akrapovic Endtöpfen vor die Tür und startet sie. Eine kurze Einweisung über das Touchscreen TFT und schon sitz ich drauf und fädle  mich über die Triesterstraße Richtung Stadt in den Verkehr ein. Über Inzersdorf, Brunn, Guntramsdorf geht es nach Mödling und dort endlich aus der Stadt raus. 

Also im Stadtverkehr fährt sie sich so richtig lustig. Im Vergleich zur sauschweren XJR richtig wieselflink. Durch die 19" und 18" Räder mit relativ schmalen Reifen (Hinten 150!) fährt sie sehr stabil aber über die Geometrie und den breiten Lenker sehr handlich. Na gut 230kg sind auch nicht leicht, aber gegen die 255 trocken der XJR... Da macht es auch nichts das die Sitzhöhe eher hoch geraten ist. Ich sehe auch über die SUVs weg. Die Sitzhaltung erinnert etwas an Enduros,  man lehnt aber mehr nach vorne. Ich habe mich schnell an das "andere" fahren gewöhnt, Das liegt wohl auch daran, das die Bereifung in den frühen 80ern Standard war.

Der Motor ist die Wucht. 123PS, beschleunigt ab 3000U/min schön durch mit einem schönen Topend in der Leistung. Drehzahlmesser braucht man da keinen. Im Normal Modus geht er schon mächtig, aber mit leichter Verzögerung ans Gas.  Im Sportmodus zeigt der Antrieb was er wirklich kann! Fast wie ein Flachschiebervergaser häng er gierig am Gas. Der Akrapovic macht Laune ist aber definitiv nicht so nervig wie BMW Boxerklänge. Man kann auch zivilisiert und leise mit niedriger Drehzahl durch den Ort rollen und mit zweimal im leichtgängigen Getriebe zurückschalten am Ortsausgang den Hammer fallen lassen. Kurven gehen auch gut und stabil ohne Kraftaufwand. Nicht so spielerisch wie mit einer Z650 oder gar Swartpilen, aber gegen die XJR wie ein Moped. Fahrwerk straff aber nicht zu hart.  Sitzbank und Fußwinkel auf Grund der Sitzhöhe leiwand. Die Fußrasten sind leicht nach vorne geneigt,  selbst lehnt man nicht unangenehm Richtung Vorderrad, animiert zum vollen Einschenken. Vielleicht hätte ich mal die Traktionskontrolle abschalten sollen, zwecks Wheelen. Na mit meiner dann.

Ups, hab ich jetzt verraten, das sie mir mehr als gut gefällt, auch noch nach dem Fahren?

Also schnell ein Fazit:

+Motor

+Klang

+Sitzhaltung

+Optik

-kleiner Tank

-Preis...

Besonders hat mir gefallen: Immer beim Abbiegen und aus dem Kreisverkehr raus bringt man den 150er Reifen mit den Dunlop Flattrack Reifen so schön kontrolliert zum schmieren.  Da hilft natürlich die volle Elektronikausstattung ein wenig mit. Auf der XJR ginge das theoretisch auch.   Wenn es aber passiert ist es nie so rund und spielerisch sondern eher brandgefährlich.

Noch ein paar Videos der Testfahrt:











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